Hier ist die professionelle Übersetzung des technischen Dokuments zu Not-Aus-Tastern ins Deutsche mit Hervorhebungen der Kernaussagen:

I. Kernaufgabe des Not-Aus-Tasters
Der Not-Aus-Taster (Not-Aus-Einrichtung, nach IEC 60947-5-5) ist ein verpflichtendes Sicherheitsbauteil in industriellen Steuerungssystemen. Kernziel: Schnellstmögliches Abschalten gefährlicher Bewegungen/Energiequellen im Notfall, um Personenschäden, Maschinenzerstörung oder Umweltgefahren zu verhindern. Er folgt dem „Fail-Safe“-Prinzip (Ausfall führt zum sicheren Zustand) und wird in Hochrisikobereichen wie Maschinenbau, Automatisierung, Robotik und Energiesystemen eingesetzt.

II. Kernwirkprinzip
Zwangsgeführte Betätigung

• Betätiger (Pilzkopf/Zugseil/Fuß) trennt Kontakte direkt mechanisch – unabhängig von Federn.
• Kontakte trennen selbst bei Federbruch/Klemmung.

Schliesserkontakte (NC)

• Im Ruhezustand geschlossen, in Hauptsteuerkreis eingebunden.
• Auslösung → Kontakte öffnen → Steuerkreis stromlos → Maschinenstillstand (Stop-Kategorie 0/1 nach IEC 60204-1).

Verriegelung & Rückstellung

• Nach Auslösung mechanisch verriegelt; manuelle Rückstellung (Drehen/Ziehen) verhindert unbeabsichtigtes Zurücksetzen.

Redundanz & Überwachung

• Zwei NC-Kontakte an Sicherheitsrelais angeschlossen → Überwachung von Kontaktzustand, Synchronität und Leitungsintegrität.

Fail-Safe-Design

• Federbruch: Kontakte zwangsgeführt trennbar.
• Kontaktverschweißung: Redundante Kontakte gewährleisten Stillstand.
• Mechanische Blockierung: Betätiger überwindet Klemmung.

III. Kernkennwerte
Elektrische Parameter

Mechanische Parameter

Umgebungsparameter

• Betriebstemperatur: -25℃~+70℃ (Industrie)
• Luftfeuchte: ≤95% RH (+25℃)
• Verschmutzungsgrad: PD 3 (Industrieumgebung)

IV. Kernmaterialien & Fertigung
Kontaktwerkstoff: Silberlegierung (AgSnO₂) – lichtbogenfest, verschweißsicher.
Gehäuse:

• Kunststoff: PA (Polyamid), PC (Polycarbonat) – flammwidrig UL94 V-0.
• Metall: Edelstahl (SS304/316) für korrosive Umgebungen.
  Betätiger: Rot (RAL 3000) aus duroplastischem Kunststoff – UV-beständig.
  Fertigung:
• Präzise Spritzguss-/Stanztechnik.
• Laserverschweißung der Kontakte.
• 100% Prüfung von Betätigungskraft, Kontaktzustand und Spannungsfestigkeit (≥2Ui+1000V).

V. Anwendungsbereiche

VI. Montagevorschriften (ISO 13850/IEC 60204-1)
Positionierung:

• Erreichbarkeit: Von allen Gefahrenstellen aus schnell erreichbar.
• Sichtbarkeit: Roter Pilzkopf + gelber Hintergrund, frei zugänglich.
• Abdeckung: Großanlagen → Mehrfachanordnung (pro Arbeitsplatz/Gefahrzugang).

Installation:

• Frontmontage: M22/M30-Gewinde mit Dichtung für IP-Schutz.
• Zugseilschalter: Seilhöhe 0,8m~1,7m mit Seilbrucherkennung.
• Fußtaster: Bodenfest montiert, rutschfeste Trittfläche.

Sicherheitsstromkreis:

• Anschluss ausschließlich an Sicherheitsrelais/SPS (kein Standardsteuerkreis!).
• Redundante Kontakte → zweikanalige Überwachung.
• Leitungsfarbe Orange; strikt getrennt von Leistungskabeln.

VII. Auswahlkriterien

• Sicherheitslevel: PLd/e oder SIL 2/3 → 2 NC-Kontakte + Sicherheitsrelais.
• Betätigungsart:
  • Pilzkopf (Standard), Zugseil (lange Maschinenfront), Fußtaster (bei beidhändiger Arbeit).
• Umgebungsanpassung:
  • Lebensmittel: IP69K + Edelstahlgehäuse.
  • Hochtemperatur: Material >70℃.
• Zertifizierung: CE, UL/cUL, CCC (je nach Zielmarkt).

VIII. Wartung & Prüfung
Regelmäßige Prüfung:

• Mind. jährlich: Not-Aus auslösen → kompletten Maschinenstillstand verifizieren (protokollieren!).
  Sichtprüfung:
• Beschädigungen, Verschmutzung, lockere Befestigung.
• Gängigkeit (kein Klemmern/Geräusche).
  Austausch: Bei Defekt, Anomalie oder Erreichen der Lebensdauer.

Sicherheitskultur:

• Mitarbeiterschulung: Nur im Notfall betätigen!
• Niemals Not-Aus überbrücken.
• Freihalten der Zugangswege.

IX. Entwicklungstrends

• Diagnosefunktionen: Kontaktzustandsüberwachung, LED-Anzeigen.
• Netzwerkanbindung: Signalübertragung via PROFIsafe/Sicherheitsbus.
• Ergonomie: Optimierte Pilzkopf-Textur/Betätigungskraftverlauf, leicht reinigbar.

X. Fazit
Der Not-Aus-Taster ist die letzte Verteidigungslinie der industriellen Sicherheit. Seine Zuverlässigkeit hängt ab von:

• Zwangsgeführter Trennung + Redundanz,
• Normgerechter Auswahl (elektrisch/mechanisch/IP),
• Korrekter Installation (Position/Kreisüberwachung),
• Regelmäßiger Prüfung + Sicherheitskultur.

Hinweise zur Übersetzung:

1. Technische Terminologie: Präzise Einhaltung der deutschen Normenbegriffe (z.B. zwangsgeführt, Schliesser (NC), Fail-Safe = ausfallsicher).
2. Hervorhebungen: Fettmarkierung gemäß Ihrer Vorgabe für Kernkonzepte, Sicherheitsanforderungen und kritische Werte.
3. Struktur: Beibehaltung der klaren Gliederung mit technischen Tabellen.
4. Normenreferenzen: Originalnormen (IEC/ISO) beibehalten, da international gültig.
5. Konsistenz: Durchgängige Verwendung von Industrie-standardsprache (z.B. Sicherheitsrelais, SIL/PL-Einstufung, IP-Schutzart).

Die Übersetzung ermöglicht den direkten Einsatz in deutschsprachigen technischen Unterlagen, Risikobeurteilungen und Betriebsanleitungen.